Johann Georg Kranzler, ein Konditor aus Österreich, eröffnete 1825 auf der Friedrichsstraße in Berlin eine Konditorei, die sehr erfolgreich war. 1833 kaufte er das Haus "Unter den Linden Nr. 25", das zunächst aufwendige Renovierungsmaßnahmen auf sich nehmen musste. Nachdem diese abgeschlossen waren, eröffnete er im Jahr darauf das "Cafe Kranzler". Das besondere am Cafe Kranzler war die Sonnenterrasse, die auch "Rampe" genannt wurde. Die "Rampe" wurde trotz polizeilichen Verbotes errichtet. Kranzler bekam vom König höchstpersönlich die Genehmigung dafür. Ebenso besaß das Cafe das erste "Raucherzimmer" in Berlin, sowie ein Lesezimmer. Kranzler hatte russisches Eis, sowie Spezialitäten aus Österreich im Angebot. Im Jahre 1852 wurde Johann Georg Kranzler Konditor des preußischen Königshofs und somit auch ihr Lieferant.
Kranzler entdeckte immer die neusten Trends und bot seinen Kunden stets optimale Rahmenbedingungen, denen es auf das "Sehen - und - Gesehen - werden" ankam. Das von Schriftsteller, wie z.B. Theodor Fontane, geschätzte Cafe war ein besonderer Anziehungspunkt für Prominente. Als Johann Georg Kranzler im Dezember 1866 starb, führten seine zwei Söhne, Martin und Alfred, das Cafe Kranzler weiter. 1911 verpachteten diese das Cafe an die Berliner Hotelbetriebs Aktiengesellschaft. Im Jahre 1923 hat die Gesellschaft das Cafe Kranzler übernommen. Elf Jahre später, im Jahre 1934, ist das Cafe zum Kurfürstendamm umgezogen. Als Berlin von russischen Alliierten 1945 gestürmt wird, zerstören diese das Kranzler vollständig. Aufwendig wird dieses wieder aufgebaut und eröffnet 1951 erneut. 1957 scheint das Ende für das Cafe gekommen zu sein, es wird erneut zerstört. Nur ein Jahr später erhebt es sich jedoch wieder am Kurfürstendamm unter der Leitung der Berliner Hotelbetriebs AG.
Im Jahr 2000 soll das Cafe abgerissen werden. Dies wird jedoch durch den Denkmalschutz und den Lifestyle - Konzern GERRY WEBER verhindert. Das Cafe wird in das von H. Jahn erbaute Quartier "Neues Kranzler Eck" integriert und hält somit das Erbe von Johann Georg Kranzler in Ehren.
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